Es ist vielleicht nicht der klassische Lost Place, aber dennoch ein sehenswerter Ort. Das ehemalige VE Kombinat Kernkraftwerke -Bruno Leuschner- Greifswald ging bereits 1990 vom Netz. 1967 begann die Erschließung des Geländes. Die Auswahl dieses Standortes wurde durch geographische Gegebenheiten und eine geringe Bevölkerungsdichte bestimmt. Der Baubeginn war dann 2 Jahre später. Im Jahr 1974 erfolgte dann der erste kommerzielle Leistungsbetrieb des ersten Reaktorblockes. Block 2 folgte 1975, Block 3 1978 und 1979 dann der vierte Block. Die elektrische Leistung deckte 10% des Strombedarfes der DDR. Noch vor dem kommerziellen Betrieb aller 4 zuerst geplanten Blöcken wurde die Erweiterung beschlossen. Das Kraftwerk sollte im Vollausbau letztendlich über 8 Blöcke verfügen. In den Blöcken 5-8 sollten aber verbesserte Reaktortypen zum Einsatz kommen. Block 5 wurde noch 1989 fertiggestellt und ging noch in den Probebetrieb. Block 6 wurde schon nicht mehr mit Brennmaterial beladen. Die Blöcke 7 und 8 wurden nie auch nur annähernd fertiggestellt. Trotz zum Teil höherer Sicherheitsreserven gegenüber westlichen Reaktoren und eines überschaubaren Modernisierungsaufwandes, war der weitere Betrieb der moderneren Reaktoren 5-8 politisch, nach der Wende, nicht durchzusetzen. Der Rückbau des Kraftwerkes wurde favorisiert und eingeleitet.