Urlaub steht auf dem Plan und da die ursprüngliche Planung etwas über den Haufen geworfen wurde, musste nun eine Alternative her. Also anstatt Richtung Osten soll es frisch bepackt Richtung Süden gehen. Kaum zu glauben, aber diemal sind die Taschen tatsächlich schon am Tag zuvor gepackt.
Es gilt also nur noch aufzustehen und loszufahren. Da dies ja durchaus eine zu meisternde Hürde ist, wurden auch pünktlich die Gepäckstücke verstaut und die Reise begann. Wohin sollte es nochmal gehen? Irgendwie Richtung Süden, Grobziel Richtung Magdeburg, Leipzig. Bei dieser Gelegenheit gleich mal die erdachte Navigationslösung testen. Wen das Thema interessiert, kann sich das Ganze ja in der Rubrik – Dies & Das – zu Gemüte führen. An einer Kraftstoffversorgungsstation und mit neuem Reisebegleiter, bei nem Käffchen mal der himmlischen Unterstützung klar gemacht, sie möge mich nach Leipzig führen.
An Autobahnen und Mautstraßen möge die elektronische Reiseführung nicht denken und nebenbei soll die Route schön sein. Na ob dies so Alles klappen wird? Auf den ersten Kilometern sicherlich nichts Besonderes. Das Wetter wird besser und die Sonne lacht, da könnte ja mal ein Frappé als Tischdeko dienen. Also ein kleiner Zwischenstop in Wittenberge.
In Tangermünde steht dann mal wieder eine Elbüberquerung an. Und weiter in Richtung Jerichow. Ein kleiner Halt am ältesten Backsteinbau Norddeutschlands, dem Kloster Jerichow. Und dann auch schon weiter nach Genthin. War oder besser ist dies nicht die Stadt der Waschmittel? Mhhh aber so recht was zu gucken gab es auf der Durchreise nicht, außer vielleicht dem Wasserturm. Aber ich konnte mich nicht zu einem Halt hinreißen lassen.
Das Navi lotste dann zuverlässig weiter in Richtung Coswig. Bis hierher gibt es eigentlich keine Kritik an der Streckenwahl. Durch kleine Ortschaften und zu einer Gierseilfähre. Elbüberquerung durch die Kraft der Strömung – es funktioniert tatsächlich. Lautlos bewegt sich diese Fähre in Richtung Wörlitz. Hier ging es dann weiter auf einer Pflasterstraße. Irgendwie ein leicht historischer Hauch. Auch ein wenig den Gebäuden am Straßenrand geschuldet.

Neben der Strecke tauchen einige recht große Seen auf. So wie es aktuell aussieht passt es tatsächlich zur Gegend. Das dies aber nicht immer so war, macht der Gedenkstein am Straßenrand deutlich. Hier wurden Ortschaften der Rohstoffgewinnung geopfert. Da das Hotelzimmer in Leipzig nun schon gebucht war, galt es die letzten Kilometer noch zu schaffen. Achja was kann man auf so einer Tour sonst noch so erledigen? Richtig ein paar Souvenirs beim Geocaching einsammeln.
Also Check-In und mit Kugelschreiber bewaffnet noch ein wenig durch die Gegend streifen.
Nach Erledigung ein Amber Lager probieren und die Zeit zum Frühstück mit etwas Schlaf überbrücken. Also nach dem Frühstück die Abendprozedur des Abladens umkehren und den nächsten Zielpunkt anvisieren – Tschechische Grenze. Da die Routenoptionen bis dato nicht enttäuschten, ging es auch so weiter. Momentan geht es durch Thüringen. also noch ein Souvenir einsammeln. Ganz nebenbei, auf der gesamten Strecke sind so einige verlassene Orte. Vielleicht ja ein anderes Mal.

Was aber immer wieder für Verwunderung sorgt ist, welche Wege diese Navigationssysteme so kennen und auch trocken in die Route einbauen. Ich glaube im normalen Sprachgebrauch werden sie Feldwege genannt. Naja die Route soll ja auch nicht schnell sein.
Ich habe Urlaub und somit Zeit, wer es eilig hat soll sich bitte selber stressen. In der Zwischenzeit hab ich mich damit angefreundet einen kleinen Abstecher nach Karlbad zu machen und irgendwo im Raum Pilsen mal Quartier zu suchen.
An der nächsten Tanke mal den Hotel Reservations Service bemühen. Minuten später stand das Endziel fest – Letkov bei Pilsen. Beim Grenzübertritt muss man sich manchmal schon wundern, was einige Staaten so an Regeln auf den Hinweisschildern unterbringen. Jetzt mal ernsthaft wer soll sich das so auf die Schnelle merken? Egal wird schon gut gehen. Eines muss man aber unseren Nachbarn auch eingestehen. So ein Rastplatz im Grünen mit Teich – ist auch nicht unbedingt in Deutschland Standard an den Straßen. Schon ein gediegenes Örtchen zu relaxen.
Nun ist aber genug, schließlich wartet Karlsbad ja schon auf die Ankunft. Erster Eindruck – schickes Städtchen mit ner schicken Flasche. Immerhin ist ja dieser Kräuterlikör hier zu Hause und machte die Stadt weltbekannt. Noch ein klein wenig durch die Stadt bummeln, bevor es dann weiter geht.

Auf dem Weg nach Pilsen geht es dann an den Ruinen der Engelsburg vorbei. Ist aber nicht mehr allzuviel davon übrig. Ach etwas Abseits der Hauptstraße gab es noch eine Ruine. Leider habe ich nicht rausbekommen was es einmal war. Also geht es weiter auf dem grauen Asphaltband in Richtung Pilsen. Nebenbei sollte vielleicht mal erwähnt werden, dass es nach einer Tour bei über 30 Grad egal ist, ob das Bier aus Glas oder Aluminium fließt, denn man soll ja auch die lokalen Spezialitäten probieren. Das Hotel selbst – schöne Lage – sauberes Haus – klare Empfehlung – Sporthotel Pohoda in Letkov.
Noch einen kleinen Abstecher in Richtung Pilsen. Einen Blick auf die Brauerei wollte ich dann doch noch werfen. Ganz schön voll schon am frühen Morgen, demnach bleibt es bei der Außenansicht. Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen, so besteht wenigstens ein Grund.

Der Kurs ist wieder Richtung Westen gesteckt. So langsam werden die Erhebungen in der Landschaft auch immer größer. Auf angenehm leeren Straßen geht es Richtung Bayern. Schöne Mischung aus Hügelslalom und Bergseen. Kurz nach dem Grenzübertritt wird einem schnell klar gemacht, wo man sich befindet. Dem Weißwurstäquator wurde ein Denkmal gesetzt. Sorry aber das ist echt nen Highlight. Genau wie die gewählte Unterkunft. Sie erwies sich als kleiner Glücksgriff. Die nächste ganz klare Empfehlung – Da Murauer – in Simbach am Inn. Ganz ehrlich – Besser geht es fast gar nicht. Dies ist zwar immer ziemlich Objektiv, aber für mich ist dieses Gasthaus jetzt in der Kategorie erste Wahl.

Noch etwas in Bayern stöbern und auch schonmal die ersten Blicke nach Österreich werfen. Es soll ja noch ein wenig mehr Österreich dazukommen. Schließlich führt ja die folgende Route an der deutsch/österreichischen Grenze entlang Richtung Vorarlberg. Doch ich muss sagen das Navi lässt einen nicht im Stich. Neben bergauf und bergab Straßen, vorbei an ganz netten Orten, wie Inntal, typischen Landschaften, der Lechtalbrücke und dem Alpsee. Doch insgesamt muss ich gestehen, gefällt mir schon ein wenig. Und es war bestimmt auch nicht das letzte mal in diesen Gefilden.
Aber auch Liechtenstein und Schweiz sind durchaus sehenswert. Auch wenn es hier von der Schweiz nur das direkte Grenzgebiet war. Auch interessant, die bis dato schnellste Landesdurchquerung. Liechtenstein – vom Zoll nett durchgewunken war die nächste Grenze gefühlte 5 min später schon wieder erreicht.
Auch wenn dies hier vielleicht nicht die höchsten Berge sind, bei einem Norddeutschen hinterlassen sie schon ein wenig Eindruck. Bei angenehmen Temperaturen macht das Fahren gegend Abend wirklich Spass – auch dank Petrus eine wirklich angenehme Zeit.

So langsam hieß es dann auch wieder Anschied nehmen und Richtung Norden abzudrehen. Was bleibt noch zu betrachten? Ach ja – ein Blick auf den Bodensee wollte ich noch werfen. Die Straße Richtung Lindau über Bregenz war schnell gewählt. Ja gut was soll ich sagen, schön das man ihn gesehen hat, aber ich fand ja den Alpsee persönlich schöner. Gut gesehen ist gesehen. Für den Kurs gen Heimat musste dann die A7 hinhalten. Schließlich sind es bis nach Hause ein paar Meter. Und nachdem die Nacht so langsam in den Kassler Bergen überhand gewann, musste noch ein kleiner Zwischenstop in Göttingen eingelegt werden.
Was bleibt als Fazit übrig? Trotz der fast nie unter 30 Grad, vielen Dank Petrus, und den zurückgelegten Kilometern, eine schöne Tour. Mit einigen Orten, die man sicherlich nochmal besuchen kann.