Es stand mal wieder die Frage im Raum: Wo soll es denn hingehen? Also die Europakarte eines großen Onlinekartendienstes begutachtet. Nach einigem Hin und Her fiel die Entscheidung diesmal auf den Norden. Es sollte Dänemark werden. Entscheidung gefallen und die Route grob festgelegt, zumindest der erste Teil. Die Fähre legt 7:45 Uhr in Rostock ab, Ziel Trelleborg.
Am Tag der Abreise war rechtzeitiges Aufstehen angesagt und trödeln war irgendwie so gar nicht drin. Deshalb wurden die Taschen auch schon vorbildlich am Tag zuvor gepackt. Es stand dem Start im Morgengrauen nichts im Wege. Scheiß auf Zeitdruck, Monokultur und Nutzpflanzeneinöde, so ein blühendes Rapsfeld in den ersten Sonnenstrahlen sieht schon nicht verkehrt aus.
Trotz des kleinen Fotostopp’s den Fähranleger pünktlich eine Viertelstunde vor dem Ablegen erreicht. Noch fix das Ticket vom Schalter holen und auch direkt auf die Mecklenburg-Vorpommern rollen. Das Zweirad noch ordnungsgemäß an das Schiff tüdeln, das Fahrzeugdeck verlassen und schon hieß es Leinen los.

Also dann wohl erstmal Frühstück, denn vorher war ja die Zeit etwas knapp. Es heißt ja nicht umsonst Morgen -GRAUEN- …

Bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen war der Kurs Richtung Schweden. Ein Ziel der ganzen Reise sollte das Wikingermuseum in Roskilde sein. Dorthin kann man eigentlich gut via Schweden und dann die Öresundbrücke fahren. Achja Schiff fahren macht irgendwie Spass, auch wenn mal keine Wellen da sind. Ganz nebenbei stellt man dann auch noch fest, dass Dänemark auch so ein paar niedliche Kreidefelsen hat.
Im Hafen von Trelleborg angekommen wurd nochmal fix etwas mit dem Bugstrahlruder rumgemoddert und dann war diese Überfahrt auch schon Geschichte. Das Zweirad wieder vom Schiff tüdeln und dann den schwedischen Boden befahren. Das Navi sagte den Kurs an und dem wurde brav Richtung Öresund gefolgt. Noch schnell ein Foto vom Standstreifen aus und dann mit Blick auf Kopenhagen in den Tunnel der Querung.

Ziel war ja immerhin noch Roskilde, also ging es an Kopenhagen vorbei noch ein paar Kilometer westwärts. Die ausgewählte Unterkunft war ein schon im 17. Jahrhundert gegründeter Gasthof, der wohl den Postreisenden Quartier bot. Eindeutig an der Deckenhöhe im Gastraum zu spüren. Früher war man wohl etwas Kleiner. OK – Der Bau mit den Zimmern war nicht so alt, aber immerhin im selben Stil. Nichts besonderes, aber Sauber und Ordentlich in netter Umgebung, sogar mit überdachtem Parkplatz.
Nach dem Check-In also fix das Gepäck abgeladen und noch mal am Wikingermuseum vorbei geschaut. Ich finde schon interessant, was dort in dem kleinen Hafen an originalgetreu nachgebauten Booten liegt. In einer Halle hat man dann auch die Möglichkeit sich die Originale, oder besser gesagt die ausgegrabenen Objekte zu betrachten. Nach ein paar Stunden dort und ein bißchen stadtbummeln, musste noch ein örtlicher Supermarkt die Verpflegung herrausrücken. Dann ging es wieder zum Hotel – Tagespensum erledigt.

Die Nachtruhe wurde erfolgreich absolviert, also Sachen sammeln, frühstücken und Kurs Nordjütland. Es stand wieder die Wahl – Route über das Festland, oder mal wieder eine Runde Schiff fahren. Da diesmal ein Highspeed Katamaran als Fähre zur Option stand, war die Entscheidung klar. Ab Hafen Seeland Odde ging es dann mit Tempo 70 durch das Kattegat in Richtung Aarhus. Schon beeindruckend – was die Waterjet-Antriebe für eine Bahn durchs Wasser ziehen.

Nach einigen Kilometern heißt es dann erstmal wieder Check-In. Jetzt muss eine Art Motel als Unterkunft herhalten. Nichts besonderes, aber die Sachen passen in das Zimmer, Sauber ist es auch. Nun heißt es dann erstmal ein wenig durch die Gegend schauen – ich kann mir nicht helfen aber hier oben merkt man die geringere Einwohnerdichte. Straßen hat man zum Teil kilometerweit für sich Alleine. Also für die Jagd auf nach was los, sollten wohl andere Reiseziele dienen. Das Einzige, was einen ständig begleitet ist ein frischer Wind. Scheint wohl auch das Übliche zu sein, wie man deutlich an den Bäumen und Co sieht. Die Hauptwindrichtung ist deutlich zu erkennen. Aber es stand ja noch ein Ziel auf dem Plan, der Atlantikwall. Gut hier wäre es wohl bezeichnender der Nordseewall, aber die Namen haben andere vergeben. So ging es denn nach Norden in Richtung Klittmöller und Hanstholm. Ich muss sagen, die Vorstellung des Ganzen wurden doch deutlich übertroffen. Wahnsinn was dort an Schutzbauten hinterlassen wurde. Einige sehen nach den Jahrzehnten immer noch so aus wie kürzlich errichtet. Meterdicker Beton als und Reste der Küstenbatterie sind wohl ein Andenken für Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende.

Was bleibt nach einigen Tagen im Norden nun – Richtung Heimat geht es wieder. Nach 4h Dauerregen noch ein Zwischenstopp in Flensburg. Ein Hotel mit griechischem Restaurant. Gute Wahl fand ich, deshalb mal als kleiner Tipp: Hotel Fruerlund
Nette Gastgeber mit Top Service und das Restaurant war auch gut.
Die letzten Kilometer — ab nach Hause …